Diagnostik Schaf: Scrapie Resistenz

Hintergrund

Scrapie, die sogenannte Traberkrankheit bei Schafen und Ziegen, gehört in dieselbe Gruppe von Erkrankungen des Gehirns wie beispielsweise BSE beim Rind und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Scrapie ist eine ansteckende Krankheit, die zwangsläufig zum Tod des Tieres führt. Die Übertragung kann durch Fressen der Nachgeburt, Aufnehmen von Fruchtwasser, verunreinigtem Trinkwasser oder Futter erfolgen. Kontaminierte Weiden und Ställe bleiben lange infektiös. Bei der Krankheit spielt das natürliche Eiweißmolekül Prion-Protein im Gehirn eine wichtige Rolle. Verschiedene Formen des Prion-Proteins bewirken eine unterschiedliche Empfänglichkeit bei Kontakt mit dem Krankheitserreger an Scrapie zu erkranken. Dadurch ist es möglich, gegen Scrapie resistente Tiere zu züchten. Üblich vorkommende Formen des Prion-Proteins wurden in Gruppen bezüglich ihrer Resistenz/Empfänglichkeit eingeteilt:

 

 Genotypklasse   Eiweißform   Erkrankungsrisiko 
G1 ARR/ARR extrem niedrig („resistent“)
G2 ARR/AHQ
ARR/ARH
ARR/ARQ
gerindes Risiko, wenn Anpaarung mit G1 oder G2
G3 AHQ/AHQ
AHQ/ARH
AHQ/ARQ
ARH/ARH
ARH/ARQ
ARQ/ARQ
erhöhtes Risiko, für das Einzeltier, häufigster betroffener Genotyp in Deutschland ist ARQ
G4 ARR/VRQ Hohes Risiko für das Einzeltier und die Hälfte der Nachkommen
G5 AHQ/VRQ
ARH/VRQ
ARQ/VRQ
VRQ/VRQ
sehr hohes Risiko

 

Unser Service

Durch die Analyse der Erbsubstanz (das Prion-Protein-Gen) kann bei jedem Tier untersucht werden, welche Varianten des Prion-Proteins vorliegen und somit das individuelle Ansteckungsrisiko eines Tieres bestimmt werden. Regulär testen wir drei Bereiche (Codone). Anhand des Testergebnisses wird der Genotyp ermittelt und damit die Probe einer Genotypklasse zugeordnet. Wir können außerdem noch einen weiteren Bereich testen (4 Codone), der eine Aussage über das Risiko einer Ansteckung mit der atypischen Form von Scrapie erlaubt. Für die vier Bereiche gibt es keine eigene Genotypklassifizierung, aber wir können daraus die Klassifizierung für die drei Bereiche ableiten.

Geeignetes Probenmaterial

Beim Schaf können wir die Untersuchungen mit Gewebe-, Blut-, Tupfer- und Spermaproben durchführen. Bitte keine Haarproben!